CEMBALO
Angesprochen sind auch interessierte Pianist*innen mit barockem Repertoire
Seit jeher ist die Rolle der Cembalist*innen die von Generalisten im besten Wortsinn: Nicht nur, dass der Mensch am Cembalo bis ins 18. Jahrhundert oft der Komponist der Stücke war, die es einzustudieren galt. Üblicherweise stimmte er auch sein Instrument selbst. Neben dem Spiel selbst, der Improvisation von Préludes und Generalbassaussetzungen wurde er auch als Handwerker beim Kieleschnitzen und Regulieren tätig und übernahm rund um das Musizieren nachweislich eine „tragende Rolle“ beim Transport der Instrumente. Entsprechend vielseitig soll das Angebot bei der „Sommerakademie Recklinghausen “ werden: Neben dem freien Solospiel - gern auch alle Lieblingsstücke von Klavierspieler*innen aus deren barockem Repertoire - und einigen grundständigen Primavista-Generalbassübungen (sowie mitgebrachten „Problemfällen“ aus Geschichte und Gegenwart) soll es an den Vormittagen auch um Theorie und Praxis beim Cembalostimmen und um kleinere Wartungsarbeiten gehen, die die historischen Tasteninstrumente immer wieder einfordern.
Wer möchte, kann sich nach den tastenspezifischen Vormittagsstunden am Nachmittag als Kammermusikpartner für die Gambist*innen, Streicher und Blockflötist*innen einbringen. Bitte geben Sie bei der Anmeldung mit an, ob Sie hier lieber nach Ziffern oder nach fertigen Aussetzungen musizieren möchen. (Nutzen Sie dafür gerne das Feld für Anmerkungen im Anmeldeformular, dann können wir Ihnen rechtzeitig Notenmaterial zuschicken).
Stimmtonhöhe: a = 440 Hz
Wolfgang Kostujak absolvierte Studien in Orgel, Cembalo und Musiktheorie bei Silvio Foretic, Arvid Gast, Wilfried Langosz, Ludger Rémy, Bob van Asperen und Silvio Foretic. Seit 2016 bekleidet er nach verschiedenen Lehraufträgen einen hauptamtlichen Lehrstuhl für Historische Aufführungspraxis an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Konzerte führen ihn über die Grenzen Deutschlands hinaus. Er betreut Musikeditionen für verschiedene Verlage und verfasst Radioreportagen für Deutschlandfunk Kultur Berlin.
Weitere Infos:
www.wolfgangkostujak.de
LAUTE
Der Kurs wendet sich an Spieler*innen der Instrumente der Lautenfamilie und klassischen Gitarre.
Solo + Generalbass
für den Solo- und Generalbassunterricht können sich alle Interessierten, sowohl Anfänger, Fortgeschrittene oder professionelle Spieler angesprochen fühlen.
Repertoire: von 1500 – 1800;
Instrument: alle Instrumente der Lautenfamilie und klassische Gitarre
Stimmton: beliebig
Ensemble
für das Ensemblespiel im Lautenduo, Lautenensemble und in gemischten Ensembles mit Sänger*innen, Streichern, Bläsern (mit Generalbass oder obligate, ausgesetzte Begleitungen) wird eine grundlegende Erfahrung im Zusammenspiel vorausgesetzt.
Stimmton: 440Hz
Neben der grundsätzlichen Einteilung in:
- vormittags Solo- und Generalbassunterricht und
- nachmittags Ensemblespiel,
wird eine für alle optimale, individuelle Zeitplanung vor Ort vereinbart.
Bitte bei der Anmeldung gerne schon Wünsche für Ensemblespiel angeben.
Stephan Rath wirkte als Generalbaßspieler und Solist u.a. bei über 150 Opernproduktionen mit, die er zum Teil auch leitete. Er ist Mitbegründer der Batzdorfer Hofkapelle und einer ihrer musikalischen Leiter und Ideegeber. Als Lautenist widmet sich Stephan Rath dem gesamten Repertoire und seinen spezifischen Instrumenten und Spieltechniken von der Renaissance bis in die Frühklassik. Seine Liebe zur zeitgenössischen Musik findet u.a. ihren Ausdruck in dem anlässlich der Triennale Köln 2007 mit dem Gitarristen und Kompnisten Scott Fields gegründeten Duo. Die Arbeit als Solist und Generalbaßspieler ist auf über 60 CDs und zahlreichen Rundfunk- und Fernsehproduktionen dokumentiert.
Sein besonderes Interesse in Lehre und Konzert gilt der szenischen Umsetzung der Musik in unterschiedlichen konventionellen und experimentellen Formen. In den letzten Jahren entstanden zunehmend musikdramaturgische Arbeiten; so erstellte er für die Internationalen Schütz Tage 2011 eine musikalische Fassung der verlorenen ersten deutschen Oper „Dafne“ von H.Schütz auf Grundlage des erhalten Librettos von M.Opitz; im gleichen Jahr das Musiktheaterstück „Eines Schatten Traum“ mit dt. Musikwerken aus dem 30 jährigen Krieg; in 2012 eine Fassung der Oper „Cleofide“ von J.A. Hasse für das Internationale Bachfest Leipzig. Daneben Theaterbühnenmusiken für „Sommernachtstraum“,„Der Geizige“, „Fiesco“ (Theater Bonn) u.v.m., für die Händel-Festspiele Halle entwickelte er das völlig neuartige musikdramaturgische Konzept, die interaktive Musiktheaterproduktion "Der Liebeswahn", eine variable Oper mit mehreren möglichen und unterschiedlichen Handlungssträngen, in der das Publikum live über den Ablauf der Handlung in jeder Aufführung neu ab-/bestimmt.
Stephan Rath ist Professor für barocke Kammermusik und Projekte in der Fachrichtung Alte Musik an der HMT Leipzig. Von 1991 bis 2010 unterrichtete er an der Folkwang Universität Essen die Fächer Laute, Generalbass und leitete die Projekte im Alte Musik Bereich; von 2016-2019 hatte er einen Lehrauftrag für Laute an der HMT Leipzig.
GAMBE
Der Kurs wendet sich an Gambenspielerinnen und Gambenspieler mit guter bis sehr guter Erfahrung im Consortspiel. Sicheres Vom-Blatt-Lesen in verschiedenen Schlüsseln, besonders Altschlüssel, wird vorausgesetzt....
Am Vormittag können sich die Gambenspieler*innen der Consortmusik des 16. und 17. Jh. aus England, Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich, widmen, die nach Spielfähigkeit der Teilnehmenden und nach vorhandenen Instrumenten ausgesucht wird. Neben der Arbeit am Ensemblespiel und am Verständnis der Komposition fließen auch individuelle Hinweise zu Spieltechnik und Tongebung mit ein. Falls nötig und sinnvoll, gibt es auch Hinweise zur Pflege der Instrumente (Saiten, Wirbel, etc.).
Am Nachmittag findet gemischte Kammermusik statt.Am Nachmittag findet gemischte Kammermusik statt.
Instrumente:
Violen da gamba und Violone in G
Bitte bei der Anmeldung angeben, welche Gamben Sie spielen (Diskant-, Alt- oder Tenor-/Bassgambe) und welche Sie mitbringen können.
Stimmtonhöhe:
a = 440 Hz
Ihre rege Konzerttätigkeit als Solistin und Mitglied verschiedener Ensembles führt
Antje Plieg-Oemig durch ganz Deutschland und ins benachbarte Ausland und ermöglicht die Zusammenarbeit mit führenden Musikern aus dem Bereich der Alten Musik. Sie ist als Solistin, Continuospielerin und als Partnerin in kammermusikalischen Besetzungen und in Orchestern (z.B. für die Passionen) gleichermaßen gefragt. Seit mehr als 25 Jahren ist sie als Leiterin verschiedener Kurse für Alte Musik und Viola da Gamba tätig, u.a. auch in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Arbeitskreis für Musik (IAM) und der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz. Antje Plieg-Oemig spielt Gambe seit ihrer Kindheit und begann ihre Konzert- und Unterrichtstätigkeit im Alter von 15 Jahren. Sie studierte Viola da gamba bei Wolfgang Eggers an der Musikhochschule Münster sowie bei Anneke Pols und Wieland Kuijken am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Ergänzend besuchte sie Meisterkurse u.a. bei Wieland Kuijken, Jordi Savall, Sarah Cunningham, Hartwig Groth und Gerhard Darmstadt. Sie wirkte bei zahlreichen CD-Produktionen und Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit.
Weitere Infos:
www.plieg-oemig.de
STREICHINSTRUMENTE
Angesprochen sind Spieler*innen von Violine, Viola und Violoncello.
Vormittags biete ich gerne Einzelunterricht, Kammermusik oder großes Ensemble an. Die Musik reicht vom Frühbarock für Streicher bis gemischte Besetzungen des Hochbarock, deutsch (Sonaten, Trios, Orchestersuiten) , italienisch (Concerti für mehrere Instrumente) und französisch (Opernouverturen).
Einige Barockbögen für Violine, Viola und Cello kann ich zum Ausleihen mitbringen.
Erarbeitet werden Bogentechniken (besonders Artikulation), Vibrato, leichte Verzierungen, Lagenwechsel, Zusammenspiel, Partiturlesen (für Amateur*innen).
Am Nachmittag findet gemischte Kammermusik statt.
Stimmtonhöhe:
a = 440 Hz
Die Geigerin
Gabriele Nußberger
studierte in München und an der Musikhochschule Stuttgart. Bevor sie sich bei A. Bury in London auf der Barockgeige spezialisierte, war sie Mitglied der Württembergischen Philharmonie. 2013 spielte sie als Gast bei den Duisburger Philharmonikern. Konzerte auf internationalen Podien mit Ensembles wie Concerto Köln, Das Neue Orchester, La Stagione Frankfurt führten Gabriele Nußberger nach Südamerika, Asien und durch Europa. Als Kammermusikerin und Konzertmeisterin von Accademia Filarmonica Köln und dem Essener Barockorchester konzertiert sie mit Werken des 17. und 18. Jahrhunderts. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Erarbeitung Alter Musik mit modernen Orchestern. Ihre Arbeit ist mit zahlreichen Aufnahmen dokumentiert.
VOKALENSEMBLE
Der Kurs richtet sich an Vokalensembles mit 3 bis 8 Mitgliedern ohne Dirigent/in. Mitzubringen sind ca drei Stücke aus dem eigenen a cappella Repertoire (Renaissance bis Frühbarock).
(Ensembles können ganz speziell für den Kurs zusammengestellt sein, sie müssen nicht schon jahrelang zusammen singen. Sie sollten sich aber im Vorfeld auf die Literatur verständigt haben und diese eigenständig vorbereiten)
Am Vormittag probe ich mit den einzelnen Ensembles, auch im Plenum, da man viel voneinander lernen kann.
Am Nachmittag erarbeiten wir doppelchörige vokale Werke oder Stücke mit Instrumenten, je nach Besetzung der Ensembles. Vorschläge und Wünsche sind willkommen.
Sänger/innen-Börse:
SängerInnen ohne festes Vokalensemble die noch keine feste Gruppe haben, werden zunächst im Kammerchor eingetragen. Für diese wird dann eine "Sänger/innen-Börse" angeboten, d.h. interessierte Sängerinnen und Sänger mit viel Erfahrung und Sicherheit in solistischem Ensemblegesang die keine feste Gruppe haben, können dies bei der Anmeldung angeben, ebenso Gruppen, denen noch eine Stimme fehlt. Dann versuchen wir, euch miteinander in Kontakt zu bringen zur Bildung eines Ensembles mit dem Ihr dann in den Kurs zu Claudia wechselt. Dies geschieht im Vorfeld der Sommerakademie, ohne Gewähr und in Eigenverantwortung der jeweiligen Sänger*innen und Ensembles.
Bei zu hoher Anmeldelage für einzelne Stimmen wird eine Warteliste eingerichtet.
!! Anmeldeschluss für solistische Vokalensembles und SängerInnenbörse: 4.5.2025.
Die Sopranistin
Claudia Reinhard
ist im Oratorien- und Konzertfach sowie als Ensemblesängerin international tätig. Ihr Repertoire umfasst Werke vom Frühbarock bis hin zur Moderne. Sie war 20 Jahre lang Mitglied des Vokalsextetts "Singer Pur", das mit zahlreichen Preisen wie dem ECHO Klassik, OPUS Klassik und dem Bayerischen Staatspreis für Musik ausgezeichnet wurde. Daneben war sie regelmäßig Gast des „Hilliard Ensemles“ und sang mit dem Daedalus Ensemble, La Capella Ducale, dem Stuttgarter Kammerchor, GewandhausKammerchor Leipzig, Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Nedelands Kamerkoor. Sie arbeitete mit zahlreichen Barockensembles wie der Hofkapelle München, der Lautten Compagney, L’accademia giocosa, La Banda und L’Arco. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Ulf Bästlein in Lübeck und Graz, wo sie auch Mitglied der Opernschule war. Daneben besuchte sie Meisterkurse bei Julia Hamari, Klesie Kelly, Barbara Schlick und Charles Spencer.
Claudia Reinhard ist Dozentin für Gesang an der Musikhochschule München und leitet verschiedene Chöre.
Weitere Infos:
www.claudiareinhard.de,
www.singerpur.de
Kammerchor
Im Kammerchor der Sommerakademie erarbeiten wir ein Programm mit verschiedenen Stilen und Kompositionen aus der Alten Musik, die von der tiefen Spiritualität der Kirchenmusik bis hin zu den lebhaften Klängen weltlicher Lieder reichen.
Sie sollten bereits über grundlegende Chorerfahrungen verfügen, um aktiv und produktiv in die Proben einzusteigen.
Jede Stimme wird mit ca. 3-4 SängerInnen besetzt, solistische Auskopplungen sind möglich, d.h. einzelne Teile können auch mit solistisch besetzten Gruppen im Wechsel mit dem Tutti gesungen werden. Eine selbstständige Vorbereitung der im Vorfeld des Kurses zugesendeten Stücke ist erwünscht, damit wir die Probenzeit optimal nutzen können.
Je nach Anmeldelage werden am Nachmittag gemischt vokal/instrumentale Werke erarbeitet.
Frederik Heilig studierte katholische Kirchenmusik und Chorleitung an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und setzte bei internationalen Masterclasses einen weiteren chorleiterischen Schwerpunkt. 2014 wurde ihm das Deutschlandstipendium der Ewald-Horbach-Stiftung verliehen. Frederik Heilig war als Assistent tätig beim Mädchenchor am Essener Dom und beim Philharmonischen Chor Bochum. Diese Tätigkeiten gab er auf um 2016 Seelsorgebereichsmusiker in Haan und Gruiten (Kreis Mettmann) zu werden. An der Bischöflichen Kirchenmusikschule in Essen ist er Dozent für Chorleitung. 2019 war er Mitbegründer und ist seitdem Mitglied des Ensembles „The Orpheus Consort“, das sich auf Alte Musik spezialisiert hat und unterrichtet an der Landesmusikakademie Heek im Bereich Chor/Alte Musik.
BLOCKFLÖTE
Der Kurs wendet sich an fortgeschrittene Blockflötist*innen mit Freude und guter Erfahrung im Ensemblespiel. Gutes Vom Blattspiel und das Lesen von oktavierter Notation sind erwünscht, das Spiel des gesamten Blockflötenquartetts sollte beherrscht werden. Groß- und Subbässe sind natürlich sehr willkommen!
"Nach einem gemeinsamen „Warm Up“ werden wir uns im Vormittagsbereich intensiv mit verschiedenen Werken aus Renaissance und Frühbarock im Consort beschäftigen. Neben dem Erforschen verschiedener Instrumentalgattungen oder länderspezifischer Besonderheiten vergessen wir dabei natürlich auch nicht die immer wieder spannenden Themen wie Klang, Artikulation, Interpretation, Intonation etc....
Am Nachmittag findet gemischte Kammermusik statt.
Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung an welche Instrumente Sie mitbringen.
Stimmtonhöhe: 440 hz
Susanne Hochscheid studierte Blockflöte in Köln bei Prof. Günther Höller und in den Niederlanden bei Karel van Steenhoven. Zusätzlich besuchte sie zahlreiche Kurse in den Bereichen Alte und Neue Musik, belegte Seminare in der Jazzabteilung der Musikhochschule Köln und bildete sich in den Bereichen Improvisieren und Arrangieren weiter. Sie schloss ihr Studium 1995 mit Auszeichnung und Konzertexamen ab.
Sie ist Gründungsmitglied des Ensembles Flautando Köln und arbeitet seit vielen Jahren regelmäßig mit Barockorchestern wie caterva musica, bochum barock oder Musica antiqua Köln
Konzertreisen führten sie durch ganz Deutschland und Europa sowie mehrfach nach Asien und Mittelamerika .
Im verschiedenen Unterrichtsformaten (Einzelunterricht, Kammermusik sowie Kurse und Workshops ) unterrichtet sie seit vielen Jahren mit großer Freude Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Weitere Infos:
www.susannehochscheid.de
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